Ich will viel mehr unternehmen – der Alltag langweilt mich im Moment einfach viel zu sehr… Ein spontaner Ausflug nach Amsterdam war da genau das Richtige!
Für mehr spontane Ausflüge – Ein Tag Amsterdam
Um dem Alltag zumindest kurze Zeit zu Entrinnen, plante ich letzte Woche Donnerstag kurzerhand einen spontanen Ausflug zu den niederländischen Nachbarn. Amsterdam sollte an diesem Samstag unser Ziel werden. Unterkünfte sind so spontan in den Sommerferien leider rar und sehr teuer – und das gleich doppelt wenn man einen Hund im Schlepptau hat.
Da wir ja nun so spontan verreist waren, ging es Freitags zur Ostfriesen-Oma als Übernachtungsstelle, Samstag morgens dann direkt nach Amsterdam und Abends wieder zur Oma retour.
So oder so – wir kommen auf alle Fälle wieder, dann mit mehr Zeit, unserem Zelt und natürlich viel Platz im Bauch für die irren Süßigkeiten die die Niederlande für einen bereit halten O:) Gesund ist das natürlich nicht, aber wer nascht sich nicht gerne durch die Supermarktregale anderer Länder?!
Auch wenn es nur ein Tag war – der viel zu schnell verging – konnten wir uns auch einen erstaunlichen Eindruck vom Radverkehr in Amsterdam machen (ob das wohl in ganz Niederlande so ist, oder zumindest in den Städten?). Ich war erstaunt WIE anders der Straßenverkehr dort doch ist, wie chaotisch es auf den ersten Blick wirkt und dennoch so geordnet abläuft.

Das ist der Ausblick den wir gleich neben unserem Parkplatz hatten.

Über diese Brücke ging es Richtung Innenstadt. Das Auto parkte und wir waren den ganzen Tag zu Fuß und mit Rad unterwegs.
Durch die Stadt bummeln
Damit es den Kindern nicht zu anstrengend wird, hatten wir Fahrrad und Roller mit dabei. Eigentlich hätte die große Tochter auch gerne ihr Rad mitgehabt, aber ihr erinnert euch vielleicht von meinen Stories auf Instagram – der Sattel wurde leider gestohlen und der neue musste natürlich erst bestellt werden.
Das war übrigens kein Problem, eine Nachricht an den woom Kundendienst reichte aus, und der neue Sattel war schon auf dem Weg zu uns. Ja, das ist jetzt natürlich Werbung, aber ich war super positiv überrascht wie schnell und unkompliziert das ging.
Mit Rad und Roller schafften die Kinder auf alle Fälle viele, viele Kilometer ohne Probleme und das Bummeln durch die Stadt wurde auch nicht langweilig.
Dann und wann wurden mal Rad und Roller getauscht. Gesehen haben wir wahnsinnig viel, in Amsterdam kommt man aus dem Staunen aber auch einfach nicht mehr raus. Wunderschöne, alte, winkelige und verzogene alte Häuser, kleine Geschäfte. Wunderschöne Brücken und Millionen von Fahrrädern zieren das Stadtbild.
Um den allgegenwärtigen Geruch nach Marihuana kommt man hier natürlich nicht drumrum, wer das nicht riechen kann, wird wohl eine Wäscheklammer für die Nase benötigen. O:)
Auch sollte man aufpassen dass man nicht vielleicht den Kindern eine Waffel aus einem „speziellen Waffelladen“ verspricht, weil das von außen nicht immer ganz klar erkennbar ist. Zum Glück ist wurde das im Laden dann aber recht schnell klar. 😉
Die Kinder waren sogar so begeistert, dass die große Tochter gleich überlegte in welche Schule sie denn hier gehen könnte 😉 Von einem Niederländer habe ich mir allerdings gleich sagen lassen, dass die Mietpreise hier ähnlich horrend – wenn nicht noch schlimmer – als in Wien , Hamburg und Co sind.
Einen wirklichen Plan hatten wir nicht was wir sehen wollen. Unser Auto haben wir einfach am Rand der Altstadt geparkt und sind einfach drauflos spaziert. Da wir nur sehr wenig Zeit hatten, war der Tag mit Essen, Kaffee trinken und einer Bootstour dann auch schon mehr als gefüllt.
Das ganze hat mich aber wirklich nochmal motiviert unbedingt den Führerschein zu schaffen um auch mal alleine mit den Kindern einfach spontan loszufahren und einfach irgendwo im Zelt zu übernachten. Ganz unkompliziert, freier als es mit der Bahn möglich wäre.
Ich bin im Leben schon sehr, sehr viele Kilometer Bahn gefahren und weiß wovon ich spreche. Die Flexibilität ist natürlich top wenn man in die Stadt fährt – sobald es auch nur 20 km außerhalb ist, ist man doch wieder auf ein Auto angewiesen. Mit Kindern verkompliziert sich alles noch ungemein. Ganz abgesehen von Problemen wie „Wie transportiere ich das Gepäck?“, „Was mache ich wenn einer krank wird?“ und so weiter und so fort.
Das ist ja aber eigentlich ein anderes Thema, denn im Grunde bin ich schwer dafür dass man den öffentlichen Verkehr ausbaut, aufs private Auto verzichtet. Aber so wie das im Moment gemacht wird, kann es eben nicht funktionieren (auch Preis-Leistung ist hier ein gutes Stichwort).

Hier wurden Roller und Rad getauscht ;-)

Diese wunderschönen Häuser (und noch viel schönere!) finden sich in der gesamten Altstadt.

Tja… An den ganzen Waffelläden kommt so schnell keiner vorbei.

„Normale“ Familienfotos? Gibt es bei uns nicht. ;)
Radverkehr in Amsterdam
Die Altstadt ist natürlich vollkommen überfüllt von Touristen (wir waren ja schließlich auch welche), aber ist man aus dem Kern raus, so kann man wunderbar Radfahren. Hier in Hamburg sind die Radwege oft ein nicht getrennter Teil vom Gehweg (lediglich farbliche Unterschiede).
In Amsterdam befanden sich neben der Straße richtige Radstraßen auf denen auch Motorroller fahren dürfen – ohne Helm übrigens. Der Gehweg ist also vom Radverkehr unberührt und umgekehrt. Das ist wirklich fantastisch.
An jeder x-beliebigen Kreuzung, Straße und Co gab es extra Radfahrer-Ampeln (die Autofahrer hatten natürlich auch welche 😉 und sogar Haltestangen damit man nicht vom Rad steigen musste.
Ich kann natürlich nur für die Teile der Stadt sprechen, die wir gesehen haben, aber diese haben mich wirklich begeistert. Als wir wieder zu Hause waren, habe ich noch die Unfallstatistik studiert – und diese spricht eindeutig für dieses System!
Toll fand ich – und auch die Kinder – übrigens dass die Ampeln für Fußgänger auf „Kinderhöhe“ zu drücken waren. Somit also auch für Rollstuhlfahrer ohne Probleme erreichbar. Das ist hier in Hamburg leider sehr selten der Fall, und ich frage mich regelmäßig wie eine Person im Rollstuhl, oder aber auch kleinwüchsige Personen, alleine an die sehr hoch angebrachten Knöpfe gelangen. Kleine Kinder sind in der Regel noch nicht ohne Erwachsene unterwegs.
Also! Gut gemacht, Amsterdam. Da hat wohl jemand mitgedacht.

Wegen dem Kind am Rad wurde ich des Öfteren für eine Einheimische gehalten und nach dem Weg gefragt.

Hier könnt ihr eine solche „Wartestange für Radfahrer“ sehen.

Lastenräder stehen hier an jeder Ecke!
Grachtenrundfahrt mit dem Boot
Als echte Touristen leisteten wir uns eine kleine Boots-Rundfahrt. Und die hat sich auch wirklich rentiert. Die Kinder fanden es toll, die große Tochter lauschte gespannt dem deutschen Audio Guide im Ohr und die kleine… kletterte wie immer herum. Hier noch ein paar Fotos aus dem Boot, leider kam ich außerhalb nicht viel dazu. Ich erwähnte bereits die tausenden von anderen Menschen die einen Ausflug nach Amsterdam ebenfalls für eine gute Idee hielten 😉
Die Kinder hatten sich für den nächsten Besuch gewunschen das Schifffahrtsmuseum zu besichtigen, außerdem wollten wir noch ins Anne Frank Haus. Hier wissen wir allerdings noch nicht so ganz wie wir das mit beiden Kindern machen. Das Thema ist schwierig. Bei der Boots Tour wurde dieser Teil der Geschichte natürlich angeschnitten und die große Tochter stellte ernste Fragen. Ich versuche diese „kindgerecht“ zu beantworten. Aber in Wahrheit ist das garnicht möglich.
Wer weiß, vielleicht dauert es ja noch ein wenig, und die große ist „alt genug“ um solche Zusammenhänge etwas besser zu erfassen. Ich finde es enorm wichtig hier Bewusstsein zu schaffen.
Und just for your information…
Fahrrad: woom 2 in lila
Helme: rosa mit Pferd von Jako-o; rot von woom
2 Comments
[…] Unterwegs mit dem Rad in Amsterdam […]
Wie habt ihr das auf dem Boot mit den Fahrrädern gemacht?