Vielleicht habt ihr es ja mitbekommen – der deutsche Verkehrsminister hat mit seiner neuen Kampagne „looks like shit. but saves my life“ in Kooperation mit der Modelcasting-Show GNTM zumindest eines geschafft: Aufsehen zu erregen. Hierbei sollen vorallem junge Leute zum Helm tragen animiert werden. Auch wenns angeblich „like shit“ aussieht. Ob das klappt?
Radfahren mit Kindern und warum unser Kopf dabei so wichtig ist
Heute möchte ich mit euch über etwas reden. Ja, ihr ahnt es natürlich schon. Es geht wieder um „mein Thema“. Das Fahrradfahren, die Helme, Verkehrssicherheit und so weiter und sofort. Leider sind wir noch nicht an dem Punkt angelangt an dem darüber bereits genug gesagt oder getan wäre und leider ist dieses Thema aktueller denn je. Allein in Hamburg ist die Zahl der verunfallten Radfahrer im letzten Jahr wieder gestiegen.
Manche werden sich hier vermutlich etwas auf den Schlips getreten fühlen oder denken „och, nicht schon wieder die alte Leier…“- ich bitte euch vielleicht dennoch diese paar Zeilen zu lesen und zumindest kurz darüber nachzudenken – und natürlich auch gerne mit mir darüber zu debattieren. Dies gerne auf Instagram oder unter diesem Beitrag in der Kommentarbox. Ich freue mich über euren Input und eure Meinung zu diesem Thema, es gibt ja nicht nur schwarz/weiss.
Aber nicht nur ich, auch der Verkehrsminister Scheuer macht sich darüber wohl so seine Gedanken und hat einen sehr unkonventionellen Weg für seine neue Kampagne gewählt. In Kooperation mit einer bekannten Modelcasting Show wurde eine neue „Helme retten Leben“-Kampagne geshootet, ganz fancy mit halbnackten Models samt Fahrradhelm in reinweißen Betten. Große Überschrift auf den Plakaten:
Looks like shit. But saves my life!
Eines schonmal vorweg. Das einzige was wirklich richtig „like shit“ aussieht ist nicht, einen Helm zu tragen, sondern wenn man sich den Kopf ohne eben diesen am Asphalt aufschlägt weil man selbst- oder fremdverschuldet einen Unfall baut.
Aber, versteht mich bitte nicht falsch, ich finde es sehr gut dass darauf aufmerksam gemacht wird und allemal hat diese Kampagne mehr Aufsehen erregt als bestimmt 10 davor dieses Thema betreffend – oder erinnert sich auch nur ein einziger von euch an irgendeine Helm-Aktion in den letzten Jahren? Nein? Ich nämlich auch nicht.
Warum man dafür – wie so oft – leicht bekleidete, junge Frauen nutzen muss… Das ist wieder eine andere Geschichte. Fakt ist, zumindest gab es für einen kurzen Moment wieder Aufmerksamkeit für den guten alten Fahrradhelm. Ich werte das ganze also als durchaus positiv. Bleibt nur abzuwarten ob es auch den erwünschten Erfolg erzielt.

Quelle: Bundesanstalt für Verkehrswesen
Laut Statistiken tragen am wenigsten junge Frauen Helme. Und zwar aus den selben uralten Pseudo-Argumenten wie schon vor vermutlich 20 Jahren: Die angeblich ruinierte Frisur und Helme sehen eben einfach kacke aus.
Und das ist, seien wir bitte ehrlich, ein sehr dummer Grund. Ich denke da sind wir uns eigentlich einig. Dass manchen Menschen die Frisur wichtiger ist als die Vorbildwirkung gegenüber dem Rest der Gesellschaft (und damit meine ich hauptsächlich unsere Kinder – wir befinden uns hier ja auf einem „Mamablog“, das bitte nicht zu vergessen) und die eigene Sicherheit und Gesundheit – unser aller kostbarster Besitz.
Das macht mich, besonders bei Eltern, manchmal wirklich sprachlos.

Die Kinder tragen unterschiedliche Helme da sie nunmal eine andere Kopfform haben. Die große Tochter trägt den woom Helm in Größe S.
Wieviel wir Großen wirklich auf Sicherheit achten
Bevor wir uns hier also wieder mit Verkehrssicherheit/sicheres Radfahren bei Kindern intensiver auseinander setzen, sollten wir Erwachsenen (egal ob Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel,…) auch wirklich verstanden haben wie wir selbst damit umgehen – egal ob am Fahrrad oder im Auto.
Warum treffen wir Entscheidungen die uns auch das Leben kosten könnten und leider auch oft genug tun? Radunfälle SIND leider bittere Realität.
Solange wir also nicht anfangen konsequent anfangen aufeinander – und das schließt einen selbst nunmal mit ein – Acht zu geben, werden es auch unsere Kinder nicht tun.
Hier müssen wir einfach ehrlich zu uns selbst sein, auch wenn wir es lieber nicht wären.
Einfach gesagt: Trägt Papa keinen Helm, fragt sich Kind warum es das tun soll. An dieser Stelle wird Helm tragen fürs Kind dann zur quälenden Pflicht mit dem häufigen Argument der Eltern „weil ich es sage!“ ohne dass sie sich selbst an die eigenen Spielregeln halten.
Man kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen dass das Kind (zumindest die älteren, die dahingehend keine Hemmungen mehr haben nicht auf Mama/Papa zu hören wenn diese außer Sichtweite sind ;)) keinen Helm aufsetzen wenn die Eltern eben nicht dabei sind.
Heute gehe ich speziell nur auf das Thema Helm ein – Verkehrssicherheit ist aber ein vielschichtiges Thema und sollte bei jeder erdenklichen Fortbewegungsart eingehalten und beachtet werden. Insbesondere auch im eigenen PKW. Nicht zuletzt ist das ganze aber eine Sache „der Politik“.
Meine Tipps zum entspannten Helmtragen für Kind und Eltern
Nun soll das nicht ausschließlich ein Beitrag sein den ich mit „erhobenen Zeigefinger“ schreibe (auch ich bin natürlich nicht unfehlbar auf der Straße unterwegs). Also genug davon und ab in eine positive Zukunft… Ostern steht nämlich vor der Tür. Ein Fest das für etwas Neues steht.
Zu Ostern gibt es bei vielen Familien ein Fahrrad im Osternestchen – übrigens war das bei uns als Kind auch immer der Zeitpunkt für ein neues Rad.
Wie wäre es wenn man diesen Anlass auch dazu nutzt gleich alle mit einem passenden Helm auszustatten falls dieser noch nicht vorhanden ist? Das Jahr ist noch frisch, viele machen sich die jährlichen „guten Vorsätze“. Warum nicht einen wirklich einfach umzusetzenden mit ganz viel Wirkung?

So kommen die woom Räder zu Hause an.
Am Besten überrascht man seine Liebsten allerdings nur mit einem „Helm-Gutschein“ und kauft hier nicht die Katze im Sack. Jede Kopfform und jeder Helm ist anders, hier gilt es also wirklich mit Bedacht ein geeignetes und gut passendes Modell auszusuchen. Es empfiehlt sich das ganze als Familienausflug zum Fachhändler mit anschließendem Besuch in der Eisdiele zu zelebrieren.
Gut, das mit dem Eis ist jetzt nur ein Spezial-Mama-Tipp meinerseits aber immerhin erprobt und durchaus bewährt. 😉 Eis mag schließlich jeder.
Der richtige Helm für jedermensch
Ihr seht auf den Fotos – auch wenn dieser Beitrag in Kooperation mit woom entstand – meine Töchter tragen unterschiedliche Helme. Der woom Helm in Größe S passt der großen Tochter perfekt, die kleine Tochter benötigt hingegen ein anderes Modell da sie einfach einen kleineren Kopfumfang hat. Also – Helme nicht einfach blind kaufen, diese muss man unbedingt anprobieren und die Kinder sollten auch wirklich testen.
Es gibt sehr, sehr, sehr gute Helme, aber es kann nicht jeder Helm jedem perfekt passen. Mit dem woom Helm sind zumindest alle Sicherheitsaspekte, eine gut zu schließende und zu öffnende Magnet-Schnalle (absoluter Pluspunkt gegenüber anderen Modellen!) sowie angenehme Farben, reflektierendes Logo und Co. abgedeckt.
Da fehlt dann quasi nur noch das Anprobieren.

Die ganz große Fahrradliebe!
Nicht vergessen, Helme sind eine Investition ins eigene Leben. Ein guter Radhelm für Erwachsene oder Kinder im mittleren Preissegment kostet um die 50-70 €. Auch wenn ich gerne gebraucht kaufe – unter anderem auch Fahrräder – rate ich hier tatsächlich von „Kleinanzeigen-Käufen“ ab und würde hier immer zu einer Neuanschaffung raten. Das ist erstmal viel Geld, insbesondere wenn alle Familienmitglieder noch keinen Helm besitzen, welches aber wirklich gut investiert ist.
Wenn man Dinge zu seinen Prinzipien macht – bei mir ist es eben das Helm tragen – geht es übrigens viel leichter. Ein bisschen kann man sich dann auch wie ein kleiner Alltagsheld fühlen. 😉

Rotes woom 5 und blaues woom 4 im direkten Vergleich.
Der Helm sieht aber trotzdem blöd aus…
Tut er das denn wirklich oder ist es einfach ein ungewohntes Bild im Spiegel – wie wenn man zum Beispiel eine neue Brille trägt oder die Haare frisch gefärbt hat? Im ersten Moment erkennt man sich da nämlich oft nicht wieder bis sich das Bild als gewohnt eingestellt hat.
Ich trage Helm, ich steh dazu. Ich setze den Helm noch nicht einmal mehr im Supermarkt ab wenn ich 10 Minuten später wieder aufs Rad steige. Ob das für einige blöd aussieht ist mir vollkommen egal. Ich habe schon einige miese Kommentare in meinem Leben zu meinem Äußeren bekommen (als Akne geplagter Frühteenie oder später ganz junge Mama mit vielen Piercings, Dreads und Co.) aber noch keinen einzigen negativen (!) meinen Fahrradhelm betreffend. Eher im Gegenteil.
Was ich auch sehr gerne mache: ich sage anderen Menschen wie toll ich es finde wenn sie ebenfalls Helm beim Rad fahren tragen (zum Beispiel meinen Kunden in der Arbeit oder anderen Eltern und Kindern an der Schule). Ich denke das spornt an, dies auch weiterhin zu tun.
Nicht nur der Helm ist entscheidend
Nein, um sicher voran zu kommen braucht es natürlich nicht nur einen Helm. Im Optimalfall sollte dieser nämlich niemals gebraucht werden. Der fahrbare Untersatz muss in einwandfreiem Zustand sein, die Bremsen top und die Reifen aufgepumpt.
Auch Lichter und Reflektoren sollte das Fahrrad (oder auch der Tretroller) aufweisen. Bevor man seinen Kindern ein neues Fahrrad schenkt, gilt es also all diese Punkte zu überprüfen.

Im Dunkeln gut sichtbarer Reifen durch Reflektorstreifen am Mantel vom woom 5.
Mittlerweile haben viele Räder, ihr könnt es im Bild vom woom 5 überhalb erkennen, reflektierende Streifen am Mantel des Reifens. Das finde ich noch besser als die klassischen „Katzenaugen“, da diese gut und gerne mal einfach kaputt gehen und mal ehrlich – fast keiner ersetzt die Dinger.
Die neuen woom Räder haben reflektierende Streifen, das woom 4 auf meinen Fotos ist das übernommene der großen Schwester und hat noch die orangenen „Katzenaugen“ Reflektoren.
Oft erreicht mich die Frage ob „sich die woom Räder denn lohnen“ und ich kann dies guten Gewissens zu 100% mit JA beantworten. Gerne könnt ihr meine Meinung hierzu in den bereits vorangegangen „Fahrradbeiträgen“ auf meinem Blog nachlesen da sich meine Ansichten dahingehend nicht geändert haben:
- Unterwegs mit dem Rad in Amsterdam
- Ein gutes Fahrgefühl | Nicht nur fahren können, sondern Fahrer SEIN
- Kinder im Straßenverkehr | Mein Schulweg in Hamburg mit dem Rad
- Der 7. Geburtstag | Der erste Geburtstag in Hamburg
Eine weitere häufige Frage die ich heute beantworten möchte, ist die Frage nach den Schutzblechen. Diese gibt es fürs woom natürlich auch, sind allerdings optional erwerbbar.
Wir haben uns dagegen entschieden da wir tatsächlich jedes unnötige Gewicht einsparen wollen. Da wir in Hamburg wohnen ist man ohnehin komplett nass wenn es regnet oder Kind mit Absicht durch riesen Pfützen (wie am Foto oberhalb) fährt. Da helfen auch Schutzbleche nichts mehr.
Die „schwierigste“ Stelle wenn es regnet, sind im Übrigen die Oberschenkel. Hier ist man am schnellsten und meisten nass. Hier würde ich in eine Regenhose investieren.
Tragen eure Kinder allerdings wirklich „schicke“ Sachen, keine Regenklamotten und es gibt generell viele Pfützen wenn sie mit dem Rad unterwegs sind, sind sie natürlich eine Überlegung wert und machen Sinn. 😉 Meine sind da eher Kategorie Gatschhupfer.
Fahrradfahren macht das Leben schöner
Generell möchte ich mich an dieser Stelle noch absolut fürs Fahrradfahren aussprechen. Es gibt für mich keine Fortbewegungsart die entspannender und schöner sein könnte. Auch morgens am Weg in die Schule oder Arbeit gibts frische Luft und den morgendlichen Energie-Kick und man bekommt den Kopf frei.
Durchs Rad fahren sind wir ausgeglichener, der Po und die Beine haben ebenfalls was davon. Den umwelttechnischen Aspekt des Ganzen muss ich an dieser Stelle hoffentlich nicht weiter ausführen. Gerade für Kurzstrecken ist der PKW DER Umweltsünder schlechthin.
Ich denke, dass gerade Kinder ein großes Plus daraus ziehen wenn sie gemeinsam mit ihren Eltern – oder später auch alleine – Rad fahren. Bewegung, Eigenverantwortung, ein Gefühl für Gefahrensituationen und Unabhängigkeit der Eltern tragen zu einer allumfassenden gesunden Entwicklung bei.
Das Rad ist eben noch viel mehr als „nur ein Fahrrad“. 😉
Solltet ihr noch Fragen bezüglich unserer Räder, Helmen oder dem Fahren mit Kindern generell haben – gerne in den Kommentaren oder auf Instagram melden. Fragen behandle ich auch gerne im nächsten Fahrrad-Blogpost.
Eure Bernadette
Zur Info: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit woom entstanden, dennoch spiegelt er meine ehrliche Meinung wieder. Auch ohne Kooperation wäre woom das Fahrrad unserer Wahl.
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